24 Hour Fitness

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Das Wetter war verdammt heiß, als ich meinen Lieblingsort betrat. Kein Wunder, schließlich befanden wir uns in L.A., wo es ausschließlich nur Sommer herrschte und Winter ein sehr seltener Gast war wenn überhaupt.
Die letzten Tagen waren ziemlich anstrengend gewesen. Erst vorgestern kam ich nach einer langen Geschäftsreise wieder zurück. Man hatte mich vor zwei Monaten für eine neue Modekampagne gebucht. Louis Vuitton brachte dessen neue Kollektion heraus und die Designer waren der Ansicht, dass ich am besten dafür war, für ihre neuste Werke zu werben. Nun, ich fühlte mich natürlich sehr geschmeichelt, waren jahrelanges körperliches Training sehr aufwendig gewesen, um überhaupt schließlich von irgendwen beachtet zu werden. Eigentlich wollte ich gar nicht in dieses Business einsteigen; es kam mir nie in den Sinn. Warum auch, wenn ich mich eigentlich nicht für Mode interessierte und lieber im Freien arbeitete?
Hätte mich ein Modeagent nicht zufällig entdeckt, würde ich wohl wahrscheinlich entweder im Büro hocken - was eher unwahrscheinlich wäre - oder aber ich besäße eine Werkstatt.
Allerdings musste ich zugeben, dass ich das neue Leben sehr genoss. Man kam nicht immer um die Welt herum und lernte neues kennen. Daher nutzte ich diese Zeit auch aus, um mir alle Städte auf der Welt anzuschauen.
Und da ich bis vor kurzem in Mailand war, musste ich zugeben, dass diese Stadt durchaus ihren Reiz hatte und ich mir vorstellen konnte, dort zu leben, wenn ich der Modewelt den Rücken gekehrt hatte.
Nachdem ich mein Handtuch um mein Hals geschlungen hatte, begab ich mich zu den Hanteln, um meine Oberarme zu trainieren. Hier war ich mehr oder weniger schon ein Stammgast, da ich meine freie Zeit oft hier verbrachte. Die Leute waren hier sehr nett und die Ambiente gefiel mir, warum sollte ich mich ins Getümmel stürzen?

Ich hatte an diesem Tag beschlossen ins Fitness-Studio zu gehen. Leider hatte ich keine meiner Freundinnen mehr erreicht um sie zu fragen, ob sie mich begleiten würden, aber dann würde ich mich eben allein ins Abenteuer stürzen. Schließlich konnte meine Rolle Caroline nicht fett werden, wo sie doch zum Vampir geworden war. Außerdem war mir meine schlanke Linie wichtig, ich wollte aber trotzdem nicht auf jegliche Schlemmerei verzichten, also nahm ich es gerne in Kauf mal ein paar Stunden im Fitnessstudio zu verbringen. Wie auch immer. Ich betrat nun das Gebäude und machte mich auf in die Umkleiden, die ich einige Minuten später in Sportklamotten wieder verließ. Ich schnappte mir mein Handtuch und meine Trinkflasche und schloss den Rest meiner Sachen weg. Meiner schlanken Linie zu liebe beschloss ich mich zuerst auf eines der Laufbänder zu begeben. Mir fiel auf, dass ich meinen I-Pod weggeschlossen hatte aber zu dem Spind wollte ich nicht mehr zurückkehren, na ja, ohne Stöpsel in den Ohren war es so oder so leichter eine gute Unterhaltung zu beginnen. Ich band meine blonden Locken zu einem Pferdeschwanz, während ich mich zu dem Laufbändern herüber bewegte und stellte meine Wasserflasche ab. Das Handtuch hängte ich über das Gerät und schließlich ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Dabei entdeckte ich einen gutaussehenden jungen Mann mit dunklen Haaren, dessen Körper nicht danach aussah, als hätte er es sonderlich nötig hierher zu kommen. Ich beschloss ihn anzuquatschen, denn schweigend neben einander zu trainieren war doch irgendwie dämlich. "Hey." meinte ich. "Auch alleine hier?" fragte ich einfach, da es nicht danach aussah als hatte er einen Trainingspartner. Getroffen hatte ich ihn hier noch nie, ich war mir aber sicher, dass ich ihn bereits gesehen hatte. Leider war mein Namensgedächtnis nicht allzu gut und in der Stadt der Engel traf man zu viele Leute und machte zu viele oberflächliche Bekanntschaften um sich alles zu merken. Ich schaltete das Gerät ein und trabte langsam los, schließlich wollte ich mir nicht gleich jegliche Bänder reißen oder mich völlig verausgaben, wo ich doch gerade erst gekommen war.

Bevor ich den Hanteltrainingsraum erreiche konnte, wurde ich von einer Frau angesprochen und die Augenbrauen fragend hochziehend drehte ich mich um, um zu sehen, wer hinter mir stand. Die Frau war hübsch und ich hatte das Gefühl, sie irgendwo schon mal gesehen zu haben. Allerdings wollte mir der Anlass einfach nicht einfallen und heutzutage traf man wirklich viele Kollegen aus dem Business, sodass es einen sehr schwer fiel, sich auch die Gesichter und Namen zu merken. Es war nicht so, als wäre ich vergesslich oder besäße ein schlechtes Gedächtnis. Im Grunde genommen konnte ich mich an fast jede Einzelheit erinnern, die in den letzten Monaten passiert waren. Es muss der Stress wegen den vielen Aufträgen sein, die meinen Kopf und meine Gedanken vollends eingenommen hatten.
Außer uns beiden waren noch vereinzelte Besucher zu sehen, die ich jedoch noch weniger kannte. Als die Frau des Fitnessstudiobesitzers aus ihrem Büro kam und mich sah, winkte sie mir zu und ich grinste sie schelmisch an. Man konnte schon meinen, dass wir richtig gute Freunde waren. Oft lud sie mich zu sich nach Hause ein, wenn sie und ihr Mann Kuchen und Kaffee servierten, da sie wussten, dass ich als Single nicht in den Genuss kam, einen Nachmittag von einer Frau verwöhnt zu werden. Eigentlich störte es mich nicht sonderlich, da ich sowieso wenig Süßkram aß, geschweige denn mich um 15h ans gedeckte Tisch begab und aus Porzellantässchen Kaffee schlürfte. Lieber war ich draußen, entweder am Strand oder mit meinen Kumpels Sport treiben. Ich schätzte ihre Aufmerksamkeit, sodass ich jedesmal zusagte.
Nun wanderte mein Blick zu der Blondine über und ich legte den Kopf schief. "Scheint so. Mein Handtuch ist meine einzige Freundin", erwiderte ich mit einem Grinsen.
"Kurze Frage, kennen wir uns?"

Der junge Mann wandte sich schließlich zu mir um und ich schien ihn von seinem Trainingsbeginn abzuhalten, was nicht meine Absicht erster Hand gewesen war, aber wohl der unerwünschte nebeneffekt meines Versuchs ein Gespräch zu beginnen. Als ich sein Gesicht sah, begann ich erneut die fieberhaft Überlegung, wer er war und ob ich ihn überhaupt bereits getroffen hatte. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich ihn entweder nur aus Zeitschriften, die ich gelegentlich laß um zu wissen, was an Lügen über mich geschrieben wurde, und ich muss sagen, diese Reporter waren echt kreativ, oder vielleicht aus dem Fernsehen kannte. Als letzte Möglichkeit kam es mir in den Sinn, dass ich ihn zufällig auf einer Veranstaltung getroffen hatte, von denen ich auch in diesem Jahr bereits einige beuscht hatte. Vor kurzem hatten wir auf der Mystic Love Convention in Frankreich gewesen und ich hatte ein paar schöne Tage mit dem Cast in der europäischen Stadt verbracht. Wir hatten einige Interviews gegeben und viele Fans getroffen, was ich jedesmal als Vergnügen empfand. Es war ein tolles Gefühl zu sehen, wie viel Rückhalt man bekam und was für einen Anklang unsere Arbeit bekam.Mit meinen Kollegen und Kolleginnen unternahm ich wirklich viele, eine Zeit lange hatte ich sogar mit meiner Kollegin Nina Dobrev eine WG geteilt, da der Drehort sich geändert hatte. Nicht nur mit ihr verstand ich mich gut, auch zu Katerina hatte ich glücklicher Weise ein unkomplizierteres Verhältnis als Vampir-Caroline zu Bonnie. Wie auch immer, zusammengefasst konnte man sagen, dass ich mit dem Cast der Erfolgsserie eine wundervolle Zweitfamilie kennengelernt hatte... Schließlich legte der junge Mann den Kopf schief und erklärte, sein Handtuch wäre seine einzige Freundin. Ich lächelte. "Armer Kerl. Aber mir geht es nicht anders." Schließlich fragte er ob wir uns kennen würden. "Ich bin mir nicht sicher, ich bin jedenfalls Candice." lächelte ich daraufhin und trabte weiter langsam auf dem Laufband.

"Na, dann können wir uns ja zusammentun" gab ich zur Antwort, grinste und zwinkerte ihr zu. Dass ich sie von irgendwo her kannte, aber nicht genau wusste, wann es war, war nicht weiter schlimm, denn so hatten wir nun genügend Zeit, uns näher kennen zu lernen. Ich hatte massig Zeit und hatte demnach auch nichts dagegen mit einer hübschen Frau zu plaudern. Und da sie den Sport ebenso bevorzugte, konnte ich mir sicher sein, dass sie nicht eines der hohlen Blondchen war, die man des Öfteren traf. Zugegeben, ich hatte wirklich nichts gegen Frauen, vor allem da ich ja eine Schwäche für die ganz attraktiven hatte und sie gehörte definitiv dazu, aber was ich nicht ausstehen konnte, war das oberflächliche und das tussige Verhalten dieser verwöhnten Damen, die dachten, mit Schönheit käme man überall weit. Der einzige Vorteil war, dass diese sprichwörtlich eine Granate im Bett waren, doch zu mehr waren sie nicht fähig. Die erste Zeit über war es ganz nett, sich mit denen abzugeben, denn als Mann schmückte man sich gerne mit gut aussehenden Frauen. Allerdings verlor sich der Reiz nach gewisser Zeit und man wollte sie am liebsten nur loswerden. In meiner Karriere als Model hatte ich alle möglichen Freundinnen gehabt, sodass ich davon ein Lied singen konnte. Es erschien mir als das beste, für eine Weile ungebunden zu sein. Man hatte kein Ärger und seine Ruhe.
"Schöner Name, du bist sicher Schauspielerin oder?", fragte ich sie "Ich bin bin übrigens Andrew."
Und da ich nicht abgeneigt war, das Gespräch weiterzuführen, stieg ich ebenfalls aufs Laufband und fing an, auf der Stelle zu laufen.

occ: Sry für den einfallslosen Post, aber mir will einfach nichts einfallen -.-'